Freitag, 25. August 2017

Hochebene, Honig und Krieg

Unser Ziel sind die Plitvitzer Seen. Ein letztes Bild vom Bulli an der Steilküste. 

Wir fahren den eher kahlen Velebit-Gebirgszug hoch und landen in der platten Lika, einer Hochebene zwischen 550-700 m NN. Der grössten Polje Kroatiens. 2h Fahrt liegen vor uns.

Wir sind nicht vorbereitet. Beim letzten mal vor 29 Jahren waren wir das auch nicht. Es macht sich - wie damals - ein Unwohlsein breit. Zu unserer Verteidingung muss ich sagen, dass Reiseführer sehr zurückhaltend mit solchen Artikeln sind und wir naiv an die "Heilung" einer Landschaft glaubten. Hier gibt es Viehwirtschaft, unmengen Honig und gesprengte, zerschossene und unbewohnbare Häuser. Dörfer sind nahezu verweist. Einzelne Gehöfte, neu erbaut oder renoviert stehen neben fensterlosen verbrannten Gebäuden. Viele Fassaden in Otocac weisen unzählige Maschinengewähreinschüsse auf. Bedrückend. Das, was wir hier zu sehen bekommen, sind die Reste des 2ten Jugoslawischen Krieges zwischen Kroatien und Serbien. Ein Krieg mit jeglicher Form von Kriegsverbrechen auf beiden Seiten. Wir steigen hier nicht aus dem Bulli aus! Wir bleiben hier schön auf der Strasse. Der blaue Himmel spiegelt NICHT das düstere Gefühl, welches wir haben, wieder. Kirchen mit gesprengten Dächern. ... und an jeder Straßenkreuzung Strassenverkäufer, die Honig anbieten ... ach ja, das hatte ich schon erwähnt... 

Am Rande des Nationalparks Plitvitzer Seen machen wir kurze Rast und müssen erst mal durchschnaufen.

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