Freitag, 16. Juni 2017
Rückfahrt Berlin
Mittwoch, 14. Juni 2017
Das Netz: neue Abteilung im Technikmuseum
Die Puppe Cayla ist eine getarnte Sendanlage (eine Spionagepuppe) und ist deshalb im Februar 2017 aus dem Verkehr gezogen und verboten worden. Diese Thematik gehört ebenso in die Welt des "Netzes" wie Klobrillen, die Blutdruck und andere biometrische Werte digital übermitteln. Die Welt des Netzes hat die Möglichkeiten der Wählscheibentelefone verlassen und sieht ein Stück weit anders aus. Unsere Mental Map ist erweitert. Der "Kontinent" Google ist grösser als die Stückchen "Landmassen" Opera und Safari... zu kompliziert? Das Technikmuseum hilft!
Technikmuseum immer noch
Eine Kopie des nationalen Kilogramm-Prototypen Nummer 52. Ein Kilogramm ist eben nicht gleich Kilogramm! In Deutschland gibt es noch die Nr.22, die im Zweiten Weltkrieg beschädigt wurde, die Nr.70, die in den 80ern erworben wurde und natürlich (!!) die Nr.55! Den ehemaligen nationalen DDR-Prototypen!
Das Foucaultsche Pendel schwingt so hin und her, dass es mit Absicht Metallstifte umwirft, die sich unter ihm wegdrehen. Die Metallstifte muss einer halt jeden neuen Tag wieder aufrichten.
Ein aufgetrennter BMW zeigt auf geniale Weise wie vollgepackt mit Technik und demzufolge Gewicht, heutige Automobile sind.
Technikmuseum
Keine Frage: wir sind Fans des Deutschen Technikmuseums! Der Begriff Lok-"schuppen" spiegelt nicht das wieder, was da an geballter Dampfmaschinenkraft versammelt ist! Klasse! Nach Baujahr und letztendlich Grösse und Geschwindigkeit geordnet!
Kaiser Wilhelm II zur Zukunft der Mobilität: "Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung." Die Deutschen haben seit geraumer Zeit keinen Kaiser mehr. Vermisst auch keiner.
Wir besuchen das Spectrum (Science Centre), wo Handanlegen und Ausprobieren Pflicht ist und nicht nur den Kids Spass macht!
Gendarmenmarkt und Ampelmännchen
Der Gendarmenplatz ist gemeinhin der schönste Platz Berlins und sehr ordentlich aufgeräumt mit dem etwas unordentlich gekleideten Herrn Schiller vor dem Konzerthaus. Die U-Bahn-Haltestelle "Stadtmitte" ist hier.
In Ampelmännchenläden gibt es komplette Ampeln für 520 EUR zu kaufen. Man kann sich informieren, wie die Ampelmännchen in fernen Ländern "designed" sind: reichlich dünn in Frankreich, gepixelt in den Niederlanden und agentenmäßig mit Hut in Kuba.
Dienstag, 13. Juni 2017
Ein erfolgreicher Shopping-Tag
Ein erfolgreicher Shoppingtag fängt damit an, dass wir 40 Minuten im ersten Secondhand-Laden auswählen, sortieren und anprobieren und nichts passt! Rund um die Hackischen Höfe, wo wir am Abend zuvor nach der Reichstagsbegehung auf einen netten Tipp hin im Restaurant Hasir genussvoll den Tag haben ausklingen lassen, werden wir dann doch noch fündig. Die Bekleidung und die Accessoires sind nicht preiswert, aber dafür "bestimmt" aus der Mitte der Hauptstadt.
Wir arbeiten Ninas Liste ab. Ich bin stolz! Wir geben nicht planlos das Geld aus sondern nach Schema. Alle sind glücklich. Wohlwissendliche Ladenbetreiber haben neben den Eingangstüren kleine Bänkchen aufgestellt, auf denen die Männer bequem so lange schwatzen können, bis wir fertig sind.
Zwei Schweizer vor dem Reichstag und eine Besichtigung drinnen
Der geneigte Leser weiss, dass das Turnelement gemeint ist, und diesmal ist die Kulisse die des am meisten besuchtesten Regierungsgebäude der Welt: der Reichstag. 3 Millionen im Jahr sehen "Dem Deutschen Volke" und freuen sich auf den Gang durch die Kuppel.
Wir machen eine außergewöhnliche Führung mit und hören über die Verhüllung des Gebäudes 1995 durch Christo und seine Frau; Sir Norman Foster, der lediglich die Außenmauern übrig ließ, das Gebäude ausbaute und die spektakuläre Glaskuppel mit Verschattungsviertel darauf setzte. 1999 zog der Bundestag hier ein.
Beeindruckt hat uns eine künstlerische Installation im Keller des Reichstages. In 30 Reihen sind über 4000 - Schuhschachteln gleichen - Boxen neben- und übereinander gestapelt. Jede hat ein Pappschild mit dem Namen eines von 1919 bis 1999 demokratisch gewählten Abgeordneten. 120 Boxen mit einem schwarzen Streifen zeugen davon, dass der jeweilige Abgeordnete getötet wurde. Eine "black" Box zeigt die dunkle Zeit des Nationalsozialismus an. Die Demokratie muss auch damit klar kommen, dass den jeweils demokratisch gewählten Abgeordneten Hitler und Himmler eine Box zugeordnet ist. Sowohl die jetzigen Abgeordneten, als auch Angestellte und Besucher gehen täglich an den "Grundmauern" der Demokratie vorbei und haben die Boxen im Blick.
Wir blicken durch das Kuppel-Glas von oben auf die "fette Henne" an der Stirnseite und auf 4, ziemlich in der Mitte der Bestuhlung, befindliche Sessel. Dort haben 4 Stenografen ihren Platz. Diese schreiben nicht nur jede Rede während einer Sitzung im Plenum mit, sondern auch jeden unangemeldeten Zwischenruf ... und das MIT dem Namen des Abgeordneten, der seine Meinung kundtut ! Grandiose Leistung!
Berlin von oben
Auf der Dachterrasse in 150 m Höhe des "Park Inns" am Alexander Platz kann man sich ab 15 Uhr den kalten Wind um die Nase wehen lassen. Bis zum 37. Stock saust der Fahrstuhl und dann heisst es noch 3 Stockwerke laufen. Diese Variante ist eine gute Alternative zum Fernsehturm und mit nur 4 EUR pro Person ein Schnäppchen. Wir sind begeistert: der Blick ist phantastisch!