Der geneigte Leser weiss, dass das Turnelement gemeint ist, und diesmal ist die Kulisse die des am meisten besuchtesten Regierungsgebäude der Welt: der Reichstag. 3 Millionen im Jahr sehen "Dem Deutschen Volke" und freuen sich auf den Gang durch die Kuppel.
Wir machen eine außergewöhnliche Führung mit und hören über die Verhüllung des Gebäudes 1995 durch Christo und seine Frau; Sir Norman Foster, der lediglich die Außenmauern übrig ließ, das Gebäude ausbaute und die spektakuläre Glaskuppel mit Verschattungsviertel darauf setzte. 1999 zog der Bundestag hier ein.
Beeindruckt hat uns eine künstlerische Installation im Keller des Reichstages. In 30 Reihen sind über 4000 - Schuhschachteln gleichen - Boxen neben- und übereinander gestapelt. Jede hat ein Pappschild mit dem Namen eines von 1919 bis 1999 demokratisch gewählten Abgeordneten. 120 Boxen mit einem schwarzen Streifen zeugen davon, dass der jeweilige Abgeordnete getötet wurde. Eine "black" Box zeigt die dunkle Zeit des Nationalsozialismus an. Die Demokratie muss auch damit klar kommen, dass den jeweils demokratisch gewählten Abgeordneten Hitler und Himmler eine Box zugeordnet ist. Sowohl die jetzigen Abgeordneten, als auch Angestellte und Besucher gehen täglich an den "Grundmauern" der Demokratie vorbei und haben die Boxen im Blick.
Wir blicken durch das Kuppel-Glas von oben auf die "fette Henne" an der Stirnseite und auf 4, ziemlich in der Mitte der Bestuhlung, befindliche Sessel. Dort haben 4 Stenografen ihren Platz. Diese schreiben nicht nur jede Rede während einer Sitzung im Plenum mit, sondern auch jeden unangemeldeten Zwischenruf ... und das MIT dem Namen des Abgeordneten, der seine Meinung kundtut ! Grandiose Leistung!
Dienstag, 13. Juni 2017
Zwei Schweizer vor dem Reichstag und eine Besichtigung drinnen
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