Die Polen leiden - so beschreibt es Steffen Möller in seinem Buch "Expedition zu den Polen" - an "uneigennütziger Missgunst". Der Standardwitz geht so: Während ein Amerikanischer Bauer abends betet: Herr, gib mir bitte auch so eine schöne Kuh wie die, die mein Nachbar hat, betet ein polnischer Bauer: Herr, ich halte es nicht mehr aus. Lass bitte auf der Stelle die Kuh meines Nachbarn eingehen!
Wir sehen wie sich ein polnisches Wohnmobil frech und unflätig auf das schattige kleine Streifchen zwischen dem Minizelt unserer Nachbarn und uns schiebt. Hier fehlt es an jeglichem Platz-Anstand. Das ist zu eng! Der Camingplatz ist gross genug, es hätte andere Stellen gegeben. Wir schauen uns an und sagen gleichzeitig: "Töte die Kuh!"
7 min mit dem Fahrrad liegt das Gelände mit der Jahrhunderthalle aus dem Jahr 1913 vom Campingplatz entfernt. Das Wetter könnte besser nicht sein. Wir müssen am Eingang warten, bis Besucher wieder rauskommen. Nicht die Halle hat keine Kapazität sondern die kleine Ausstellung. Die lohnt auf alle Fälle!!
Sicht-Stahlbeton, beeindruckende Ausmaße, 6.000 Sitzplätze und weitere 12.000 Stehplätze hat das UNESCO-Weltkulturerbe Jahrhunderthalle Breslau..
In unmittelbarer Nähe besuchen wir das Viertel Sępolno = Zimpel. Offenbar haben die Breslauer den Wert des 20er-Jahre Wohnquartiers noch nicht erkannt. Die Substanz gehört saniert. Die Häuser und Strassen sind so angeordnet, dass aus der Luft der schlesische Adler zuerkennen ist. Die Lage ist exzellent (am Park in Innenstadt-Nähe, mit Strassenbahnanschluss, an der Oder) und die Architekur außergewöhnlich.
Bis 1920 war Breslau die am dichtesten bewohnte Stadt des Deutschen Reiches. Wohnungsbau war Staatsangelegenheit.
Nach einer Stärkung radeln wir noch mal los. Es geht zur Dominsel, die keine Insel ist; sie liegt auf der anderen Oderseite.
Ein sehr beschaulicher Ort ohne Hektik. Wir sehen Nonnen, schwere schwarze Limousinen, Pilger und Touris um den Dom herum.
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