Vom WoMo-Stellplatz radeln wir in die Innenstadt. 25 min. Der grösste Teil der Strecke verläuft am Elbeufer über einen schönen breiten Radweg.
Am Lutherdenkmal halten wir die Räder an. Neben uns erzählt eine Dame mit sächsischem Akzent einer mexikanischen Familie (wie sich dann herausgestellt hat) wie es auf dem Neumarkt vor 40 Jahren ausgesehen hat. Einer der Mexikaner kann perfekt deutsch. Wir zücken das Handy und zeigen unsere Aufnahme der zertrümmerten Frauenkirche vom Mai 1990. Die sächsische Dame ist begeistert, das Handy geht die Runde und sie fährt mit ihrem Vortrag fort: damals hätte Honecker im wahrsten Sinne nur die übertünchten Fassaden zu sehen bekommen, der Rest der DDR war im erbärmlichen Zustand.
Der ältere der Mexikaner meint, dass der Untergang Deutschlands auch daher komme, dass man jeden ins Land lassen würde.
Im Mai 1990 waren wir mit dem Bulli in Dresden und standen vor dem Schutthaufen der Frauenkirche. 20 min haben wir gebraucht, bis wir die Stelle, an der wir das Foto geschossen hatten, gefunden haben.
Mitten auf dem Platz ist inzwischen ein Häuserblock entstanden, der die Sicht auf die Kirche verdeckt. Die Fassade links (Dresdener Hof) ist jetzt die Fassade des Dresdener Hiltons. Der halbrund überdachte Eingang ist zu erkennen.
Im Inneren der Frauenkirche kommen wir mit einer amerikanischen Familie ins Gespräch, die über die Wichtigkeit des Wideraufbaus für die Dresdner und die evangelische Kirche nichts wusste. Wir zeigen unser Trümmerbild. Die Dame ist sehr gerührt. Ihr Hochzeitsjahr war 1990. ...und der Aufbau erfolgte hauptsächlich mit Hilfe von Spenden... die Familie bedankt sich mehrfach; sie sind sichtlich von den authentischen Informationen von Deutschen überwältigt ... dass wir nach 35 Jahren wieder hergekommen sind um das prächtige Gebäude zu bewundern...
Im Zwinger Baustelle und...
..auf der Elbe auch.
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