...oder die berühmte korsische Unbeherrschtheit. Die bekamen wir heute früh auf der Fahrt zur Fähre eiskalt zu spüren. Nach dem netten Abschied auf dem Campingplatz Stella, gerieten wir in eine Baustelle in Patrimonio mit einseitiger Fahrbahnbenutzung und einer Ampel. Als letzter in der Schlange fuhren wir aus der Verengung heraus. Wie aus dem Nichts wurden wir gestoppt von einem herausschiessenden Wagen, der zuvor in der wartenden Reihe an der Ampel anstand. Das Auto mit korsischem Nummerschild stand quer vor uns und nix ging mehr ... die Schlange, die jetzt grün hatte konnte nicht fahren. Der gut gekleidete sonnenbebrillte Korse stieg aus und kam auf uns zu. Er schrie: "It was red!" Wir sind wie verdattert. Noch mal: "Yes, it was red!", steigt in sein Auto und rührt sich nicht von der Stelle! Da würden wir jetzt noch stehen, wenn wir den Bulli nicht einen halben Meter an den Strassenrand gequetscht hätten. Der erste in der Reihe, auch ein fuchtelnder Korse, manövriert hindurch; der korsische Oberlehrer auch. Ein deutscher Wohnmobilfahrer hebt verständnislos die Schultern. Der Bulli kann weiterfahren.
In Jenny Hochs Gebrauchsanweisung für Korsika beschreibt die Autorin einen ähnlichen Vorfall, der viel weniger glimpflich ausging. Der Korse holte einen Baseballschläger aus seinem Auto und zertrümmerte die Windschutzscheibe seines "Gegners". Wir beglückwünschen uns dazu, dass unser Korse heute früh mit dem richtigen Bein aufgestanden war.
Donnerstag, 31. Mai 2018
Zum Schluss: korsisches Temperament
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