Wir befinden uns an wichtiger Stelle: die komplette Altstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe.
Mittendrin die Mezquita-Catedral = "Moschee-Kathedrale" (!).
Die Römer erbauten für ihren Gott Janus einen Tempel an dieser Stelle.
Die Westgoten recycelten und bauten daraus eine Basilika. Im 8.Jh. nutzten Christen und die neu eingewanderten Muslime die Kirche gemeinsam, bis der Kalif den Christen ihren Teil der Basilika abkaufte. Der Bau der Moschee, wieder mit recycelten römischen Säulen, wurde veranlasst. 179 m lang, 134 m breit, 856 Säulen. Nach der Vertreibung der Mauren wurde die Moschee 1236 katholisch. Gegen den Willen der Cordobeser setzte 1523 der Bischof durch, dass mitten in die 24.000 qm grosse Moschee eine Kathedrale eingepflanzt werden sollte. No go! Sieht schon ätzend auf dem Plan aus! Und protzig und überheblich dazu. Die erweiterte Nutzung war wahrscheinlich der Rettungsplan für das Gebäude. Als 2005 Muslime aus Saudi-Arabien Anspruch auf die Mezquita erhoben, liess der Bischof von Cordoba ein grosses Loch am Eingang der Kathedrale ausheben, das den Mosaikboden des Vorläuferbaus zu Tage brachte (Reportage Süddeutsche von Semana Santa). Nach dem Motto: wer war zuerst hier?
1,4 Mio Besucher im Jahr mal 8 EUR für die katholische Kirche. Ist noch billig im Vergleich zu 2,4 Mio Besucher der Alhambra in Granada mal 13 EUR für den Staat.
In Sicherheit gewogen werden die Besucher aus aller Welt durch 2 Polizisten mit Maschinenpistolen, die vor dem Eingang patrolieren. An der Alhambra in Granada haben wir ähnlichen "Schutz" nicht gesehen... dafür eine ganze Menge Kameras.
Wie gut, dass christliche, jüdische, muslimische oder "was auch immer"-Familien den gleichen Eintrittspreis zahlen und dieselben grandiosen Klänge aus der Orgel hören, die ein cooler Musiker mitten in der Mezquita-Catedral "ertastet" und "ertritt"! Ohne Ausnahme.
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