14. Oktober
Schweren Herzens verlassen wir die Masseria del Pantaleone mit ihrem Campingplatz. Auf dem Weg nach Matera hatten wir im Vorbeifahren die Baumschule Dichio gesehen. Der Verkaufsshop liegt im Norden von Matera. Bei den Plantagenbäumen sehen wir eine Limon Bergamotto und eine Limon Rosso. Mit den Plastikeimern passen die beiden neuen Mitreisenden geradeso von der Höhe her in den Bulli.
In Gravia quetscht sich der Bulli durch die Altstadt um an eine coole Film-Location zu kommen. Die Ponte Acquerdotto spielt in "No Time to die" mit und James Bond stürzt sich von der Brücke in die Tiefe.
Weiter Richtung Norden führt unser Weg über eine Hochebene zum berühmten Castel del Monte. Wir fahren an den offiziellen Parkplätzen vorbei und stellen den Bulli nördlich des Waldareals auf einem geschotterten Weg ab und laufen auf den Monte Richtung Süden eine große Schneise hinauf.
Friedrich II hat den Bau des imposanten Gebäudes in Auftrag gegeben. Der Zweck ist immer noch im unklaren. Klar ist lediglich, dass die Form des Achtecks das komplette Schloss oder die komplette Burg im Äußeren bestimmt. Jegliche Funktion ist der Form unterworfen, und das im Jahr 1240. Innen ist die Krone Apuliens weit weniger imposant als außen.
Auf dem Weg zum nächsten Campingplatz kommen wir an ein paar Trullis vorbei. Zu ihrer Bauzeit Arme-Leute-Häuser. Hier bestimmt das Baumaterial die Bauform. Ein Trullo ist nämlich ohne Zement gebaut. Das Trockenmauerwerk kann schnell wieder abgebaut werden und die Bauern mussten keine für feste Häuser anfallenden Steuern zahlen.
Wir haben das Prinzip immer noch nicht verstanden. Stellen aber fest, dass es Bezirke oder Regionen gibt in denen die Bevölkerung Mülltüten an den Zaun zu Abholung hängen und andere wo Straßenränder, Parkbuchten, Ackerraine und Gehwege dermaßen zugemüllt und voll von Fäkalien sind, dass selbst das Vorbeifahren eine Zumutung ist. Stehenbleiben geht gar nicht, es ist ekelhaft. Es gibt definitiv keine Parkplätze, die einen schönen Ausblick haben, die zum Verweilen einladen. Uringeruch vertreibt alles und jeden, der nicht den Müllberg vergrößern möchte.
Unter Campern, mit denen wir reden, sind die Zustände immer wieder Thema. In Deutschland machen sich die Menschen Gedanken, ob sie einen Plastikstrohhalm verwenden dürfen und am anderen Ende der EU fliegen Plastiktüten durch die Natur und es sind tonnenweise zerschlagene Bierglasflaschen auf Äckern verteilt.
Am Fusse des Gargano fahren wir den Campinplatz Lido Salpi bei Manfredonia an. Der Platz ist für eine Nebensaison sehr voll. Ist wohl dem Übernachtungspreis mit Acsi-Karte von lediglich 15 EUR geschuldet. Da bleiben einige Camper schon mal über den Winter hier.
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